Heliosphäre
In der Heliosphärenforschung werden die Bedingungen im Weltraum (speziell im interplanetaren Raum) studiert. Dies beinhaltet die Untersuchung der Ausbreitung des schnellen und langsamen Sonnenwindes, sowie Phänomene wie koronale Massenauswürfe. Messungen der Bedingungen in der Heliosphäre durch existierende und neue Weltraummissionen geben zudem Einblick in das Weltraumplasma, energetische Teilchen, und das interplanetare Magnetfeld.
Der Sonnenwind ist ein ständiger Plasma-Strom der von der Sonne ausgestoßen wird. Bedingt durch deren Rotation bekommt das in der Sonnenkorona beschleunigte Plasma im interplanetaren Raum ein Spiral-Form, die sogenannte Parker-Spirale. Diese ist benannt nach Eugene Parker, der 1958 die Existenz des Sonnenwinds theoretisch vorhergesagt hat. Schon davor wurde über die Existenz eines elektrisch leitfähigen Plasmas im Raum zwischen den Planeten spekuliert, da Kometen zwei unterschiedliche Schweife besitzen. Mittels der ersten interplanetaren Raumsonde Mariner 2 konnte 1962 der Sonnenwind dann auch tatsächlich gemessen werden.
Koronale Massenauswürfe (englisch: coronal mass ejections oder CMEs) sind ein junges Phänomen, das erst vor etwa 50 Jahren entdeckt wurde. CMEs sind enorm grosse Strukturen, die sich innerhalb weniger Minuten aufgrund magnetischer Umstrukturierungsprozesse in der Sonnenkorona, aus magnetisierten Plasma manifestieren. Die Energie, die dabei freigesetzt wird stößt diese Wolken impulsiv von der Sonne weg und somit breiten sie sich anschließend in den interplanetaren Raum aus.
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