Die Sonne ist unser nächstgelegener Stern und beeinflusst durch ihre Aktivität den erdnahen Weltraum und in weiterer Folge das Erdmagnetfeld. Die gesamte Energie der Sonne wird in ihrem Inneren, im Kern der Sonne, durch Kernfusion erzeugt. Bei diesem Prozess verliert die Sonne jede Sekunde ca. 4 Mio. Tonnen an Masse die nach dem Gesetz E=mc2 in Energie umgewandelt wird. Diese Energie kommt in Form von Strahlung an die Sonnenoberfläche, von wo sie dann in den Weltraum abgegeben wird. Diese gewaltige Menge an Energie heizt das Gas, im wesentlichen Wasserstoff und Helium, der Sonnenatmosphäre so weit auf, dass es ionisiert wird und somit den Zustand eines Plasmas einnimmt. Plasma reagiert auf magnetische Felder bzw. erzeugt magnetische Felder bei Bewegung, im Zusammenspiel mit Konvektion spricht man dann von Magnetohydrodynamik. Diese Magnetohydrodynamik ist für die komplizierten Vorgänge in der Sonnenatmosphäre verantwortlich, die dann z.B. Sonnenflecken, Strahlungsausbrüche, Sonnenwind und Massenauswürfe verursachen und in weiterer Folge das Weltraumwetter im erdnahen Weltraum bestimmen.
Aktuelles Bild der Sonne im Weißlicht und in Hα
Das Weißlicht Bild zeigt die Photosphäre der Sonne, das ist jene Atmosphärenschicht der Sonne, die auch mit freiem Auge sichtbar ist. Die Photosphäre wird auch als Oberfläche der Sonne bezeichnet, da man durch diese nicht weiter nach unten sieht. Die wichtigsten sichtbaren Phänomene in der Photosphäre sind die Sonnenflecken, das sind dunkle Gebiete mit etwas niedrigerer Temperatur (ca. 4.000 bis 4.500 Grad) als die ruhige Photosphäre (ca. 5.500 Grad). Der Grund dafür sind starke Magnetfelder, die die Konvektion und somit das aufsteigen heißer Materie aus tieferen Schichten beeinflussen. Diese Sonnenflecken sind die Zentren für die Sonnenaktivität, je höher die Anzahl der Sonnenflecken, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit für Sonneneruptionen. |
Das Hα Bild zeigt die Chromosphäre der Sonne, eine Atmosphärenschicht über der Photosphäre, welche nur mit speziellen Filtern sichtbar wird, da sie von der Photosphäre überstrahlt wird. In der Chromosphäre, im besonderen im Hα Licht (656nm) kann man aktive Regionen um Sonnenflecken (helle Gebiete) sehen, dunkle Filamente (Plasmawolken) und manchmal Flares (plötzliches Aufleuchten in aktiven Regionen). |