Sonne
Die Sonnenforschung befasst sich mit den astronomischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften der Sonne. Dies beinhaltet beispielsweise die Photosphäre (die sichtbare Oberfläche der Sonne), die Korona (die äußerste Atmosphäre der Sonne), und das kleinskalige und globale Magnetfeld der Sonne welches auch die magnetische Konnektivität in unserem Sonnensystem bestimmt.
Etwa 40 Sonnenobservatorien über die ganze Welt verteilt beobachten die Sonne. Zu den häufigsten Instrumenten gehören Sonnenteleskope, die zur Beobachtung von Phänomenen in der Sonnenatmosphäre dienen. Die Sonne wird hier im sichtbaren Licht sowie auch in anderen Wellenlängen (z.B. H-Alpha) beobachtet. Oft kommen auch Magnetografen zum Einsatz um das Magnetfeld der Photosphäre zu messen. Viele Sonnenobservatorien betreiben auch Radioteleskope.
Das österreichische Sonnenobservatorium ist das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltphysik, das 1943 errichtet wurde.
Der Aktivitätszyklus der Sonne (auch Sonnenfleckenzyklus oder Sonnenzyklus) bezeichnet die quasiperiodische Veränderung vieler Beobachtungsgrößen der Sonne mit einer Periode von etwa 11 Jahren. Der Sonnenzyklus ist am deutlichsten in Beobachtungsgrößen zu erkennen, die direkt mit dem Magnetfeld der Sonne zu tun haben. Das auffälligste Merkmal sind Sonnenflecken. Diese wurden bereits vor mehr als 400 Jahren von Galileo Galilei, unmittelbar nach Erfindung des Teleskops, beobachtet. Sonnenflecken sind Regionen auf der Sonne, die dunkler erscheinen als die umgebende Sonnenoberfläche, die sog. Photosphäre. Die ruhige Sonnenoberfläche hat eine Temperatur von etwa 5500 Grad, wohingegen die Temperaturen in Sonnenflecken nur etwa 4000 Grad betragen. Dies hat mit dem starken Magnetfeld in Sonnenflecken zu tun, das den Energietransport vom heißen Sonneninneren an die Oberfläche stört und teils unterbindet. Sonnenflecken senden daher weniger Strahlung aus als die Umgebung und erscheinen somit als dunkle Gebiete auf der Sonne.