Sunspots photographed by solar orbiter

Flares und Filamente gehören zu den wichtigsten Auslösern für Weltraumwetter Events. Sichtbar sind beide Phänomene besonders gut in der Chromosphäre der Sonne, da diese im wesentlichen das Licht der Wasserstofflinie Hα (656.28 nm) abstrahlt, ist sie mit einem Hα Filter sehr gut beobachtbar. In der Chromosphäre sieht man die Bereiche um die Sonnenflecken als helle Gebiete (Active Regions), die auch nummeriert werden (siehe Bild unten), genau in diesen Active Regions kann man immer wieder ein helles Aufleuchten beobachten, das wenige Minuten bis zu mehreren Stunden dauern kann, man nennt das dann ein Flare. Von einem Flare wird einerseits Strahlung in einem sehr breiten Wellenlängenbereich ausgesandt, von Radiowellen bis Röntgenwellen, und andererseits ionisierte Materie (Protonen, Elektronen, Ionen). Die Auswirkungen sind Störungen der Ionosphäre und des Erdmagnetfeldes, ein Nebeneffekt sind Polarlichter. Filamente sind Wolken aus solarem Plasma die durch Magnetfelder gehalten werden und in denen Plasma strömt, am Sonnenrand werden sie Protuberanzen genannt. Filamente können sehr lang werden, oft mehrere hundertausend km, und sich manchmal monatelang ruhig halten. In einigen Fälle kann das Filament auch aufsteigen (Filamenteruption, Eruptive Protuberanz) und ionisierte Materie mit hohen Geschwindigkeiten (ca. 1000 km/s) ins Weltall schleudern.

 

Aktuelles Bild der Sonne

Bild: Das aktuelle Bild der Sonne in Hα zeigt die Chromosphäre der Sonne. Besonders interessant für das Weltraumwetter sind in diesem Bild die Flares (ein helles Aufleuchten in den helleren aktiven Regionen) und die Filamente (dunkle wolkenartige Strukturen). Sollte es heute Flares gegeben haben, so werden sie in untenstehender Liste angeführt. Detektierte Filamente sind im Bild weiter unten zu sehen. Bei Schlechtwetter bzw. in der Nacht kann natürlich nicht beobachtet werden und es wird ein Standardbild dargestellt.

Aktuelle Flares

 

 

Type Begin Max Position Size
No events detected today (20241121)

Flare Tabelle: Für jedes detektierte Flare werden folgende Parameter angegeben:

Type: Der optische Flaretyp, kann von S bis 4 reichen (Größe des Flares) mit dem Zusatz F, N oder B, der die Helligkeit des Flares angibt, also SF ist das kleinste und 4B das größte Flare.

Begin, Max: Startzeit des Flares, bzw. Zeitpunkt der maximalen Ausdehnung.

Position: Zentrum des Flares in heliographischen Koordinaten.

Size: Größe der Flarefläche in millionstel Sonnenhemisphären (μHem).

 

Letztes Filament Bild

Sonnenbild der Chromosphäre mit eingefärbten Filamenten: Alle größeren Filamente werden detektiert und vermessen, kleinere Filamente und solche, die nur zeitweise sichtbar sind, werden nicht mitgerechnet. Diese Filamente können manchmal aufsteigen und ihre Materie in das Weltall rausschleudern, diesen Vorgang nennt man eine Filamenteruption. Die Positionen, Flächen und Längen der Filamente können in der nachfolgenden Tabelle nachgelesen werden. Bei Schönwetter und guten Beobachtungbedingungen erfolgt ein Update zu jeder vollen Stunde.

 

 

Number Position   Area   Length 
(LatLon) [μHem] [arcsec]
1 N33W44 414 58
2 N10W32 373 52
3 N32E53 888 152
4 N27E39 482 98
5 N27E61 770 117
6 N04W23 387 116
7 N06W16 739 243
8 N12E17 307 86
9 N04E07 408 121
10 N16E56 847 200
11 S17W51 329 66
12 S31W58 3471 395
13 S02E61 1432 191
14 S03E41 433 144
15 S12E33 438 119
16 S13E43 1867 393
17 S30W28 265 95
18 S35E04 1382 471
19 S16E49 1125 213
20 S24E27 396 143
21 S17E60 1764 166
22 S38E57 1090 125

Filament Tabelle: Für jedes detektierte Filament werden folgende Werte angegeben:

Number: die Nummer des Filaments, um es im Bild identifizieren zu können.

Position: Heliographische Position des Filaments.

Area: Fläche des Filaments in μHem (Projektion korrigiert)

Length: Länge des Filaments in arcsec.

 

Datenquellen